bloggen als praxisseminar / // sommersemester 2017


Online-Kommunikation, Konzeption, Content, Universität, Lehre, posted by: sh

Auch wenn Jean-Remy von Matt seine Einschätzung von Blogs als den "Klowänden des Internets" inzwischen leid tut: Ich mag sie eigentlich ganz gern. Klar sind aus den idealistischen Web-Tagebüchern von einst heute oft professionelle Marketing-Maschinen geworden. Und natürlich hat das die Inhalte unpersönlicher, angepasster, eben kommerzieller gemacht. Aber die grundsätzliche Idee, dass ein Autor seine Ansichten zur Debatte stellt, und Subjektivität dabei nicht nur akzeptiert, sondern sogar erwartet wird, ist eine Parallele, die sich schwer von der Hand weisen lässt. Was das für institutionelle Blogger bedeutet und wie man einen Corporate Blog so konzipiert, dass er unternehmensrelevante Themen in nutzerrelevanten Content transformiert: darüber diskutiere ich seit letzten Donnerstag in meinem Praxisseminar mit Studierenden der Allgemeinen Rhetorik, Medienwissenschaft, Soziologie und mehr. Wenn es gut läuft, entsteht daraus nach und nach ein Konzept für einen Blog des rhetorischen Seminars, der in den folgenden Semestern präsentiert und umgesetzt werden kann. So jedenfalls ist der Plan. Und weil meine Studenten gar nicht so Kacke sind, bin ich guter Dinge, dass man im Netz noch viel von ihnen lesen wird: über Studieninhalte, Fachliteratur, Auslandsaufenthalte und Praktika, über Dinge, die im Studium Spaß machen, und vielleicht auch einmal über enttäuschte Erwartungen. Frei nach dem Motto der eingangs zitierten Kommunikationsmedien: "Leere Wände? Nicht mit uns!"

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